Im Rahmen unseres kontinuierlichen Engagements für den Schutz bedrohter Arten und den Tierschutz freuen sich die Teams des Museums, die Eröffnung eines speziell eingerichteten Bereichs für den Buchara-Urial, eine vom Aussterben bedrohte Bergtierart, ankündigen zu können.
WAHL DER ART: EINE VERPFLICHTUNG ZUR ERHALTUNG
Der Buchara-Urial ist ein wildes Mufflon, das im Osten des Iran, in Zentralasien, Afghanistan, Tadschikistan, Usbekistan und Turkmenistan lebt. Es ist an seinen langen, sichelförmigen, nach hinten gebogenen Hörnern erkennbar. Es handelt sich um ein pflanzenfressendes Säugetier.
Der Buchara-Urial wurde aufgrund seines Erhaltungsstatus und der Bedeutung seiner Bewahrung ausgewählt. Diese Initiative ist Teil des Europäischen Programms für gefährdete Arten (EEP), mit dem diese Unterart, die auf der Roten Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature) als stark gefährdet eingestuft ist, erhalten werden soll. Der Zoologische Park des Muséum de Besançon beherbergt ein Männchen und zwei Weibchen in seinem Gehege.
GESTALTUNG DES GEHEGES: TIER- & MENSCHENWOHL
Der Raum wurde mit besonderer Sorgfalt gestaltet, um dieser in den Bergen lebenden Art die Möglichkeit zu geben, ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben. Die mineralische Umgebung und die Typologie der Zitadelle eignen sich besonders gut für die Unterbringung von Urialen. Tatsächlich wurde das Gehege unter Berücksichtigung der verschiedenen Faktoren dieses Raums gestaltet, um den Bedürfnissen der Tiere bestmöglich gerecht zu werden.
Diese Realisierung ist das Ergebniseiner Zusammenarbeit zwischen der Leitung des Zoologischen Parks, den Teams der Tierärzte und Tierpfleger sowie den technischen Teams. Sie ermöglicht es, das Aufnahmegehege zu vergrößern und den Raum so ergonomisch wie möglich zu gestalten.
Das Gehege bietet eine Vielfalt an Substraten, die sorgfältig ausgewählt und gestaltet wurden. Es wurden Rückzugsbereiche vorgesehen, damit sich die Tiere von der Öffentlichkeit zurückziehen können.
Für eine flexible Tierhaltung wurde ein Mehrzweckgebäude entworfen, das anpassungsfähige Gänge für die tierärztliche Versorgung, einen geschlossenen Bereich und einen Vorhof umfasst. Die neuen Einrichtungen ermöglichen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Tierpfleger und Tierärzte, wodurch die täglichen Eingriffe und die notwendige Pflege erleichtert werden. So gibt es z. B. eine aus der Ferne manipulierbare Falltür für die Heufütterung.
Ein schattiger Bereich, dessen Design den traditionellen Lebensräumen in Zentralasien ähnelt, wurde geplant, um den Besuchern einen bequemen Platz zum Ausruhen und Beobachten der Urials in einer Umgebung zu bieten, die ihr Wohlbefinden respektiert. In die Palisade wurden Beobachtungsluken integriert, durch die man die Tiere ungestört betrachten kann.
EX-SITU-ERHALTUNG DER URIALS VON BUCHARA
Zwei Unterarten des Urials sind von einem EEP ( European Endangered Species Programme) betroffen: der Buchara-Urial und der Transkaspische Urial.
Der Buchara-Urial ist derzeit mit nur 42 Individuen in 6 europäischen Zoos, die Mitglieder der EAZA sind, vertreten.
Das Muséum de Besançon ist eine dieser Einrichtungen und die einzige in Frankreich, die diese seltene Unterart zeigt.
Die drei Uriale stammen aus Zoos in Finnland und Schweden, was die internationale Zusammenarbeit verdeutlicht, die für ihre Erhaltung wichtig ist.
In Frankreich gibt es nur einen weiteren Park, die Menagerie des Jardin des Plantes, der transkaspische Uriale beherbergt.
IN-SITU-ERHALTUNG: VOR ORT IST DIE SITUATION DER URIALS BESORGNISERREGEND
Die gesamte Art wird als gefährdet ( Vulnerable) eingestuft, während die Unterart aus Buchara auf der Roten Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature) als gefährdet (Endangered) geführt wird.
Die Wildpopulation des Buchara-Urials wird auf etwa 1000 Individuen geschätzt, wobei die Schätzungen je nach Quelle zwischen 800 und 1200 schwanken, wie aus der Roten Liste der IUCN hervorgeht. Diese Population ist im Rückgang begriffen.
Das Hauptziel des EEP ist es, eine Versicherungspopulation in Gefangenschaft zu halten. Damit soll verhindert werden, dass der Buchara-Urial in seinem natürlichen Lebensraum vollständig verschwindet, was eine Chance für eine potenzielle Wiederherstellung und Wiederansiedlung bietet.